„Epiloge vom Bierdeckelrand der Gesellschaft“
Das Kunstprojekt entstand während der Corona-Pandemie, die sämtliches kulturelles und gastronomisches Leben zum Erliegen brachte. Tine Wittler verarbeitet(e) den Stillstand dieser Zeit, indem sie im schlagartig so stillen Gastraum ihrer wendländischen Dorfkneipe & Kleinkunstbühne Collagen zu schaffen begann, die den Betrachter und sie selbst an nunmehr so fern scheinende lange, gesellige Abende erinnern.
Nicht nur das Konzept „Kneipe“, auch das Wort selbst mutet zwischenzeitlich wie aus der Zeit gefallen an. Es teilt damit das Schicksal zahlreicher anderer Begriffe der deutschen Sprache, die vom Aussterben bedroht scheinen. Tine Wittlers Collagen laden dazu ein, eines dieser Worte zu „adoptieren“ und so vor dem Verschwinden aus dem Sprachgebrauch zu retten. Gleichsam wird bei den „Epilogen auf Bestellung“ der/die künftige Besitzer/in des Werkes über einen personalisierten Bierdeckel persönlich verewigt.
Jedes Werk (26 x 26 x 5 cm) ist ein nummeriertes Unikat und wird mit einem Echtheitszertifikat ausgeliefert; jedes „zu rettende“ Wort wird nur einmal vergeben. Die Chansons, deren Notenblätter den Hintergrund der jeweiligen Collage bilden, entstammen Tine Wittlers 2016 veröffentlichten Album „LOKALRUNDE – Tresenlieder schlückchenweise“ (Label: Künstlerhaften | Vertrieb: edel:kultur | in Zusammenarbeit mit Greg Baker, Piano).
IDEAL ZUM VERSCHENKEN ODER FÜR DIE EIGENE KLEINE KUNSTSAMMLUNG! Der Reinerlös aus dem Verkauf der Werke kommt KULTURBAR WENDLAND e.V. zugute.
Zur Künstlerin: Tine Wittler, geb. 1973, lebt freischaffend im Wendland und wechselt als „Schweizer Taschenmesser der norddeutschen Kleinkunstszene“ (NDR Kultur) ständig und mit voller Absicht Genres und Ausdrucksformen, um der zunehmenden Schubladisierung einer durchformatierten Welt gezielt ein Schnippchen zu schlagen. Ihre vielseitigen Werke und Veröffentlichungen beinhalten bis heute u.a. mehrere Romane und Bühnenprogramme, einen Lyrikband, ein Reisetagebuch, ein Chansonalbum und einen Dokumentarfilm, der das „Prädikat: Wertvoll“ trägt. Nach der Werkreihe „Analogia“ (Privatbesitz) ist „Epiloge vom Bierdeckelrand der Gesellschaft“ ihr zweites Projekt der bildenden Kunst.